Wenn der Kollege „Sprücheklopfer“ mit coolen Sprüchen um sich schmeißt
Was mich aber wirklich auf die Palme bringt sind „Silver-Surfer“, die mit coolen Sprüchen um sich schmeißen und meinen, damit Eindruck schinden zu können. Ein paar Beispiele gefällig? Plötzlich und unerwartet kommt der Vorgesetzte mit dem „Schlepptop“ zur Arbeit und grüßt locker und entspannt mit „Hallöchen“.
„Das performt nicht“, „Supi!“ oder „Zum Bleistift“ sind drei weitere vermeintlich lustige Sprüche, die im Büro aber nur kaum jemand lustig findet. Über „schön, dass du noch dableiben darfst!“, freut sich auch keiner. Das Arbeitsleben könnte also so schön sein, ohne diese überflüssigen Sprüche, finde ich. Das muss mal gesagt werden. Jeder Menschenzoo bietet die Chance zur Persönlichkeitsentwicklung
Leider haben wir im Berufsalltag nicht die Möglichkeit, uns nur die Mitarbeiter auszusuchen, mit denen wir auch nach Feierabend noch ein Bier trinken gehen wollen. Es gibt Menschen, die wir am liebsten nur von hinten sehen. Oder noch besser: gar nicht.
Die Aussagen, „Ja bin ich hier im Affenstall?, oder „Laut gebrüllt, Löwe“, „Schon wieder ein Froschkonzert- nur Gequake“ erlauben mir den Gedanken, dass unser miteinander vergleichbar mit einem Zoo ist. Jedes Tier benötigt andere Lebensumstände, intensive Pflege und gutes Futter. Gut zu wissen, dass ich auch eines dieser manchmal seltsamen und herausfordernden „gackernden Hühner“ oder eine „aufgeregte Zicke“ bin.
Wenn völlig unterschiedliche Typen zusammenarbeiten, prallen Mentalitäten aufeinander. Das kann schon mal extrem anstrengend sein, aber auch die Möglichkeit bieten, für sich selbst etwas zu lernen.
LOCKER BLEIBEN und bis Zehn zählen - Mord ist keine Lösung
Der wichtigste und schwierigste Grundsatz im Umgang mit herausfordernden Kollegen lautet cool bleiben- und sachlich. Solange Sie noch Herr über Ihre Emotionen sind, empfehle ich Ihnen tatsächlich den guten alten Rat meiner Oma: „Zähle bis 10 und die Welt sieht anders aus.“ Wahrscheinlich wird Ihnen im Anschluss die Erkenntnis geschenkt, dass Sie die nervige Situation ja nicht persönlich nehmen müssen. Nach tiefen und entspannten Durchatmen, können sie wahrscheinlich lockerer mit der Situation umgehen.
Distanz schaffen – Ablenkung schenkt Klarheit
Ist die Situation festgefahren und Ihre momentane Gefühlslage droht zu eskalieren, hilft nur noch Distanz. Treten Sie besser vor den Mülleimer auf der Toilette, als vor das Schienbein eines schwierigen Menschen. Ich habe mir ein Ritual geschaffen, das mir hilft, mich zu reflektieren, bevor mir möglicherweise der Kragen platzt.
Wenn es möglich ist, schaffe ich eine räumliche Distanz und gehe an die frische Luft. Dann gebe meinen Gedanken ein Thema, das mit meiner aktuellen Situation nichts zu tun hat. Wenn ich mich mit einem anderen Thema beschäftige, kann mein Gehirn nicht gleichzeitig an die nervige Situation denken. Das hilft, ist aber leider nicht immer möglich.
Sie brauchen hin und wieder innere und äußere Distanz, wenn Ihnen respektvolle Beziehungen wichtig sind. Denn nur Respekt schafft die Basis für eine gute und kollegiale Beziehung und vielleicht gelingt dadurch ein angenehmes Miteinander im Arbeitsalltag. Klingt gut, oder nicht?
Kein Mensch muss so sein, wie Sie ihn haben wollen. Genauso ist es nicht Ihre Aufgabe, so zu sein, wie es andere von Ihnen erwarten. Am besten akzeptieren Sie, dass jeder Mensch mit seinen Macken und Eigenarten respektiert werden möchte.
Wie Kommunikation im Alltag gelingen kann.
Der wichtigste Erfolgsfaktor im Business ist der Mensch. Erfolgreiche Unternehmen und Organisationen werden auch in Zukunft erfolgreich sein, wenn es ihnen gelingt, Mitarbeiter zu binden. Dazu gehört auch, Mitarbeiter nicht nur durch Lippenbekenntnisse, sondern durch Wertschätzung und Respekt in den Mittelpunkt zu stellen. So wie Pflanzen Dünger brauchen, um gut zu wachsen, brauchen Menschen Respekt und Anerkennung, um miteinander zu leben und zu arbeiten.
Wenn Sie einen Blick auf die aktuelle Lage in der Wirtschaft werfen, wurden in den vergangenen Jahren nicht nur kühne Träume erreicht, sondern auch sehr viel fusioniert und expandiert. Leider sind damit auch härtere Wettbewerbsbedingungen und angespannte Arbeitsbeziehungen in die Chefetagen eingezogen. Wir wissen heute viel über Zielgruppen, Effizienz, Renditen und vieles mehr. Doch ohne Menschen lassen sich Ziele nicht erreichen. Es ist höchste Zeit, daran zu arbeiten, dass Erfolg und Mensch sich nicht ausschließen lassen, sondern zusammengehören. Erfolg geht nur mit den Menschen- nicht ohne!
Wenn Sie wollen, dass es Ihnen gut geht ist es auch Ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass es anderen auch gut geht. Der menschliche Weg, den dieser Artikel aufzeigt, ist aus meiner Sicht für beide Seiten auch der gesündere Weg. Menschen, denen die Arbeit Freude macht und die dafür ehrliche Anerkennung erhalten, werden nicht krank. Dafür lohnt es sich, an den eigenen Kommunikationsstrukturen zu arbeiten, oder nicht?
Ich gebe Ihnen Anregungen, wie Sie durch Klarheit und Stabilität erfolgreiche Gespräche führen können. Experimentieren Sie, verwerfen Sie und folgen einfach Ihrer Intuition.