Informationsveranstaltung zum Thema altersgerechte Zahnmedizin.
Am Mittwoch, den 30. Oktober 2019 fand in den Räumen der Suter Dental Labor GmbH erstmalig eine Informationsveranstaltung zum Thema altersgerechte Zahnmedizin statt.Nach der Begrüßung der anwesenden Zahnärzte und Zahnärztinnen sowie zahnmedizinischen Fachpersonals durch die Gastgeber Karen und Arne Suter, stand das Thema altersgerechte Zahnmedizin im Vordergrund. Zahnärztin Christina Böse, ZKN Referentin für Seniorenzahnmedizin des Bezirks Stade sowie Spezialistin für Senioren Zahnmedizin DGAZ hielt einen lebhaften sowie informativen Vortrag.
Zunehmend häufig bitten Angehörige von Patienten oder auch Mitarbeiter/innen von Pflegeheimen darum, dass Patienten, die nicht mehr in der Lage sind, Praxen selbständig aufzusuchen, von Zahnärzten/inne in der Pflegeeinrichtung behandelt werden. Die Inhalte der Fortbildung sind u.a. die Organisation eines Haus- oder Heimbesuchs, Abrechnungspositionen, Rechte und Pflichten sowie Austausch mit interessierten Kollegen.
Seit Januar 2019 ist es für Senioren- und Pflegeheime Pflicht, eine Kooperation mit einer Zahnarztpraxis, zur besseren Versorgung der Patienten, einzugehen. Etwa 14.500 Pflegeheime gibt es in Deutschland. Davon hat fast jede fünfte Einrichtung mittlerweile einen sogenannten Kooperationsvertrag mit Zahnärzten abgeschlossen, der bei der KZV angemeldet werden muss.Eine gute Mundhygiene ist bei älteren bzw. behinderten Menschen, die häufig auch Prothesenträger sind, überaus wichtig, da unsaubere Mundhöhlen schwerwiedende Folgeerkrankungen, wie z.B. Lungenentzündungen nach sich ziehen können. Hier können Zahärzte/innen oder auch zahnmedizinische Fachangestellte dem Personal Hilfestellung bieten, wie man Prothesen entnimmt, reinigt und wiedereinsetzt. Auch auf youtube findet man heute sehr gute Pflegeanleitungen.
Für den Patienten in einer Pflegeeinrichtungen ist es hilfreich die Prothese mit seinem Namen zu kennzeichnen. So kann es schon mal vorkommen, dass Pflegebedürftige ihren Zahnersatz nicht mehr erkennen und deshalb ablehnt oder vielleicht demente Bewohner Zahnersatz von anderen Mitbewohnern „einsammeln“. An einer unauffälligen Stelle kann ein Namensblättchen (z. B. von einem Beschriftungsgerät) eingelegt werden. Bei vorhandenen Prothesen muss der Platz entsprechend geschaffen werden, bei einer Neuanfertigung wird der Name einfach eingelegt. Der Name wird mit transparentem Kunststoff überzogen und eine gute Politur rundet den Vorgang ab. Für den Patienten ist die Namenskennzeichnung später nicht mehr fühlbar.
Aber nicht nur Prothesen sind ein Thema – bei einigen Patienten geht es oft nur noch um Erhaltung der Lebensqualität, auch durch Extraktion von Zähnen, um Ihnen Schmerzen zu nehmen. Das kann in der Einrichtung, evtl. sogar in extra dafür eingerichteten Räumen durchgeführt werden. Abrechnungspositionen für alle Sonderleistungen im Rahmen der altersgerechten Zahnmedizin gibt es selbstverständlich auch. Um sich diesem sensiblen Thema der altersgerechten Zahnmedizin zu nähern, ist es ganz wichtig ein Netzwerk aufzubauen, um die neusten Informationen zu erhalten oder auch um in Austausch mit Kollegen zu kommen und zu bleiben. Durch den demografischen Wandel wird es in Zukunft weitere Fragen und Informationen zum Thema altersgerechte Zahnmedizin geben, zu dem Vorträge und Fortbildungen nötig sein werden.
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