Auch als alteingesessenes und gut etabliertes Unternehmen ist es wichtig, permanent nach neuen Perspektiven und Geschäftsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Und die findet man manchmal auf ganz vertrauten Gebieten. Ein wichtiger Bestandteil der Zahntechniker-Ausbildung ist das Fachgebiet der Kieferorthopädie. Im Berufsalltag sieht es jedoch so aus, dass ein großes Dentallabor, wie wir eines sind, keine Aufträge von Kieferorthopäden bekommt. Entweder beauftragen die Kieferorthopäden Speziallabore oder sie haben eigene Techniker, die die Zahnspangen vor Ort herstellen. Letzteres ist für sie wirtschaftlicher, nicht zuletzt auch deshalb, weil dafür kein großer Maschinenpark nötig ist.
"Wir können auch Zahnspangen" Karen Suter
Zu meinem Netzwerk Ladies Dental Talk gehört seit einiger Zeit auch eine junge Kieferorthopädin, die bei uns in Stade eine neue Praxis gegründet hat.Seit Eröffnung ihrer Praxis hat sie viele Patienten, natürlich überwiegend Kinder, die Zahnspangen brauchen. Weil sie aber nicht sofort einen eigenen Techniker einstellen wollte, hat die junge Kieferorthopädin uns gefragt, ob wir nicht für ihre Patienten die benötigten Zahnspangen herstellen könnten.
Ganz ehrlich: Zunächst hatte ich Bedenken, weil ich diesen Bereich nicht mehr so gut kannte – es war schon sehr lange her, dass wir Zahnspangen angefertigt hatten. Aber ich kam zu dem Schluss, dass wir groß genug sind und genügend sehr gut qualifizierte Mitarbeiter haben, um die Zahnspangen-Aufträge zu meistern. Kein Grund, Angst zu haben!
Und so stellt sich die Situation heute auch dar: Wir widmen uns mit sehr viel Freude diesem neuen Aufgabenbereich. Wir schätzen die handwerkliche Herausforderung, die sich uns – und jetzt lachen Sie nicht! –durch die schiefen und krummen Zahnsituationen der Kinder stellen. Und gegenüber unserer Kundin sind wir immer offen und ehrlich und tasten uns in einem sehr angenehmen Miteinander an die Dinge heran. Dies bedeutet ein beiderseitiges Wachsen, das wir als sehr bereichernd empfinden.
Sich gegenseitig unterstützen und Nutzen bieten. Dass wir nun Aufträge von Kieferorthopäden annehmen, hat sich schnell herumgesprochen,und wir haben noch eine weitere Kundin in diesem Bereich gewonnen. Diese Kieferorthopädin hatte zwar eine eigene Technikerin, sie wurde jedoch krank. Wir helfen unserer Auftraggeberin nun diesen Ausfall zu überbrücken.
Und so ergeben sich zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten: Die eine Kieferorthopädin profitiert, weil wir einen krankheitsbedingten Ausfall schnell und unkompliziert kompensieren können. Und die andere Kieferorthopädin gewinnt, weil wir ihr als erfahrenes Unternehmen viel Austausch und Bestärkung bieten und es ihr ermöglichen, die Gründungsphase durchzustehen, ohne zusätzliche
Lohnkosten bezahlen zu müssen.
Unser Labor wiederum kann sich auf einem Gebiet wieder neu einarbeiten und entwickeln, das wir als Kernkompetenz etwas aus den Augen verloren hatten – eine großartige Chance, einen ganz neuen Kundenkreis und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Unter dem Strich: Etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren!