Wir haben hier immer wieder berichtet, wie wir die Digitalisierung bei uns umsetzen. Und jetzt reden wir davon, dass wir uns als Manufaktur sehen –
stehen sich diese beiden Begriffe nicht diametral gegenüber und schließen einander sogar aus? Wir denken: nein. Digitalisierung und der Manufaktur-
Gedanke ergänzen sich vielmehr ganz hervorragend.
" Serienproduktion gibt es bei uns nicht" Karen Suter
In unserem Labor haben wir vor allem ein großes Ziel: Für jeden Patienten eine individuelle Lösung zu entwickeln. Wir stellen Unikate her – einzigartigen
Zahnersatz, der nur diesem einen Patienten passt und niemand anderem. Brillengestelle beispielsweise passen mit minimalen Anpassungen vielen
Menschen. Beim Zahnersatz ist das anders.
Der Manufaktur-Gedanken spiegelt sich dabei im Herstellungsprozess wieder. Auch wenn dieser mithilfe vieler Maschinen stattfindet, wird hier kein Zahnersatz in Serie hergestellt. Vielmehr fließen in den gesamten Produktionsprozess an vielen Stellen die ganz individuellen Informationen zum Patienten ein, die wir entweder von der Zahnarztpraxis oder in ausführlichen Gesprächen vom Patienten selbst bekommen.
Individuelle Anforderungen
Zwei Beispiele: Viele ältere Patienten haben (fast) keine Zähne mehr, brauchen deshalb Implantate, damit sie Prothesen verankern können, dabei wollen sie aber den Gaumen frei haben. Sie wollen noch alles essen können und die neuen Zähne müssen farblich zu den eventuell noch vorhandenen Zähnen, zum Hautton und den Haaren passen, damit es alles stimmig und natürlich aussieht. Bei jüngeren Menschen sind es meist Situationen nach Unfällen, in denen wir helfen. Oft handelt es
sich um Kinder, die sich nach einem Sportunfall einen oder mehrere Schneidezähne ausgeschlagen haben. Auch hier gilt es, ganz individuelle altersgerechte
Lösungen zu finden. Ziel ist immer eine geschlossene Zahnreihe, in der man keine Unterschiede zwischen Zahnersatz und den restlichen Zähnen erkennen kann.
Mit Implantaten können wir hier meistens nicht arbeiten, weil die Kiefer der Kinder noch nicht ausgewachsen sind. In solchen Fällen hilft eine Maryland- Brücke, die aus einem Brückenglied besteht, das mit kleinen Flügelchen an den Nachbarzähnen festgeklebt wird und genauso belastbar zum Kauen, Beißen, Sprechen ist wie die natürlichen Zähne.
Handwerkskunst gezielt eingesetzt
Dies sind alles Anforderungen, die wir persönlich und „händisch“ erfüllen, indem wir sie in viel präziser handwerklicher Feinarbeit umsetzen. Es geht darum, das zu den individuellen Anforderungen passende Produkt auszuwählen und das passende Material – und damit genau den Zahnersatz herzustellen, der das erfüllt, was sich der Patient davon erhofft. Dazu ist die ganze Kunst und Fachkenntnis unseres Gewerks nötig – die modernen digitalen Möglichkeiten alleine reichen dafür nicht. Und genau das macht unser Labor zu einer Manufaktur – und wir lieben es, auf die vielfältigen Anforderungen einzugehen, die genauso individuell und besonders sind wie unsere Kundinnen und Kunden.
Fotos: Sabrina A Hinck SISAH